Blick auf Eingangsbereich Klinikum am Weisssenhof.

TAGESKLINIK FÜR ALLGEMEINE PSYCHIATRIE UND PSYCHOTHERAPIE SCHWÄBISCH HALL

Die Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums am Weissenhof bietet am Standort Schwäbisch Hall teilstationäre Hilfe mit 25 Behandlungsplätzen für Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren an. Diagnostiziert und therapiert werden Personen mit akuten seelischen Störungen, dabei handelt es sich überwiegend um schizophrene, bipolare und depressive Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Lebenskrisen.

Therapie- und Beratungsangebote

Am Beginn der Behandlung erstellt das Team der Tagesklinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie für Patient*innen einen individuellen Therapieplan. Dabei fließen alle Erfahrungen der Ärzt*innen, Psycholog*innen, Therapeut*innen und Pflegekräften ein. Dabei kann aus einem breiten Spektrum an Behandlungs- und Beratungsangeboten geschöpft werden.

Die Grundlage der therapeutischen Arbeit ist die Verhaltenstherapie. Sie unterstützt die Patient*innen, ihre Handlungsfähigkeiten zu erweitern. Religiöse und kulturelle Aspekte werden dabei ebenfalls berücksichtigt.

Neben Einzelgesprächen mit Therapeut*innen und der persönlichen Bezugspflegekraft, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf den Gruppentherapien. Sie sind sowohl störungsspezifisch (Psychoedukation zu Depression, Angst und Psychose) als auch störungsübergreifend (Entspannung, Genußgruppe, soziales Kompetenztraining u.a.). Immer wieder berichten Patient*innen von der wohltuenden Erfahrung, sich mit anderen Betroffenen austauschen zu können und gegenseitig von den jeweiligen Bewältigungsstrategien zu profitieren. Außerdem bietet die Tagesklinik körperorientierte Gruppen- und Einzelbehandlungen an.

Jeden Mittwoch Nachmittag findet die von den Patient*innen selbst organisierte Außenaktivität statt. Die Patient*innen finden sich mindestens zu dritt zusammen und gestalten eine Unternehmung wie zum Beispiel Schwimmen gehen, Museumsbesuch, Billiard spielen, Kegeln oder Stadtbummel. Dies dient dem Aktivitätsaufbau und fördert positives Erleben.

Zweimal in der Woche findet die Bewegungstherapie in einer Gruppe statt. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Körperwahrnehmung und dem Aspekt „Beziehungen gestalten“.

  • Muskelaufbautraining
  • Rückenschule
  • Körper Wahrnehmungsübungen
  • Kleine Spiele zum Auspowern
  • Verbesserung der motorischen Fähigkeiten
  • Soziale Themen wie "sich in der Gruppe behaupten" oder "von der Gruppe getragen werden"
  • Umgang mit Aggressionen
  • Nähe und Distanz spüren

Zweimal in der Woche wird für 30 Minuten die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson angeboten. Bei der Progressiven Muskelentspannung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem durch die willkürliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden kann. Die Konzentration der Person wird dabei auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen. Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskelspannung und eine verbesserte Körperwahrnehmung.

Die Ergotherapie ist eine Fachtherapie im medizinischen Gesundheitswesen. Das Ziel der Ergotherapie ist es, durch den Einsatz von Aktivitäten, Betätigung und Umweltanpassung den Patient*innen eine größtmögliche Handlungsfähigkeit im Alltag, Lebensqualität und gesellschaftliche Teilnahme zu ermöglichen. Ergotherapeutische Maßnahmen entfalten eine aufbauende, stabilisierende und strukturgebende Wirkung. Dabei kommen verschiedene handwerkliche Techniken und Materialien, wie z.B. Holz, Speckstein, Papier, Ton und Peddigrohr, zum Einsatz.

Sie ist ein verhaltenstherapeutisches Behandlungsprogramm, das in den vergangenen Jahren vielerorts Eingang in die ambulante und stationäre psychotherapeutische Versorgung, insbesondere bei depressiven Erkrankungen gefunden hat. Die Genussgruppe beinhaltet eine Sensibilisierung der Sinne für positives Erleben und Handeln mit anschaulichen, leicht umsetzbaren Übungen.

Zur Förderung von Selbstständigkeit und Kontaktaufbau sowie dem (Wieder-) Aufbau von Alltagsfertigkeiten werden in der Kleingruppe von jeweils vier Patient*innen einmal wöchentlich eine Back- und eine Kochgruppe angeboten.

Zur Überprüfung  und dem Aufbau kognitiver Fähigkeiten, wie beispielsweise Konzentration und Merkfähigkeit, ist ein Training in der Kleingruppe möglich.

In der Morgen- beziehungsweise Abschlussrunde begrüßen und verabschieden wir uns voneinander. Hier können auch wichtige Informationen, die alle Patient*innen betreffen, ausgetauscht werden.

Die Teilnahme ist im Gegensatz zu verpflichtenden Therapiegruppen freiwillig:

  • Singgruppe: Diese Gruppenaktivität dient der Förderung positiven Erlebens. Wer erinnert sich nicht an die wohltuende Atmosphäre beim Singen am Lagerfeuer ? Unser „Lagerfeuer“ ist der zentrale Tisch in unserer gemütlichen Sitzecke.
  • Frauen-Gesprächsgruppe sowie Männer-Gesprächsgruppe: Geschlechtsspezifische Themen können einmal wöchentlich in den jeweiligen Gesprächsgruppen thematisiert werden. Das Ziel liegt hierbei in der Förderung des Austauschs von Erfahrungen untereinander.
  • Einmal in der Woche trifft sich die Gesprächsgruppe des Krankenhauspfarrers mit dem Titel „Gott und die Welt“, bei der religiöse Themen nicht zwingend im Vordergrund stehen.
  • Arbeit und Beruf: Angeleitet von unserem Sozialpädagogen treffen sich hier einmal in der Woche interessierte Patient*innen zum gemeinsamen Austausch über Themen wie beispielsweise „Was ist bei einer Bewerbung, einem Bewerbungsgespräch zu beachten?“, „Welche Möglichkeiten habe ich bei der Jobsuche?“ oder „Wie gehe ich mit Schwierigkeiten im Betrieb um?“.
  • Walkinggruppe: Einmal in der Woche gehen Patienten und Patientinnen miteinander walken. Diese Sportmöglichkeit fördert den Abbau von Anspannung sowie den Aufbau einer positiven Stimmung und kann im Rahmen einer erstrebten Gewichtsreduktion ein therapeutisches Element sein

Dies ist eine Gesprächsgruppe mit dem Schwerpunkt aktueller und wechselnder Probleme und Themen, die von den Patient*innen eingebracht werden. Durch den Austausch in einem angstfreien, geschützten Rahmen mit Unterstützung durch die Therapeut*innen geht diese Gruppe für die Patient*innen häufig mit der Erfahrung einher, dass andere ähnliche Probleme haben und „ich nicht alleine stehe“.

"Kunsttherapie": Hierbei werden Mittel und Prozesse der Bildenden Kunst zur Unterstützung des therapeutischen Prozesses eingesetzt. Die Themenschwerpunkte variieren.

"Tanztherapie": Wesentliches Ziel der Tanztherapie ist es, die Verbindung zwischen Körper, Seele und Geist erfahrbar zu machen. Es geht nicht darum bestimmte Tänze zu erlernen sondern es werden durch verschiedene Angebote die Ausdrucksmöglichkeiten und Einschränkungen des eigenen Körpers wahrgenommen. In der Bewegung können Wege zu Veränderung und persönlicher Erweiterung beschritten werden.

"Filzgruppe": In der Filzgruppe arbeiten wir mit bunten, weichen, luftigen Wollfasern. Unter Hilfe von Wasser und Seife verändern unsere Hände die Wolle zu einem festen Filz! Dabei entstehen ganz individuelle Filzstücke! Diese sinnlichen und eindrücklichen Erfahrungen können wir in einer Kleingruppe für uns erleben!

Psychoedukationsgruppen gibt es zu den einzelnen Störungsbildern „Depression“, „Angst“ und „Psychose“. In diesen gruppentherapeutischen Angeboten liegt der Fokus auf der Krankheitsaufklärung über Ursachen, Wirkung und Behandlung und Bewältigung  der einzelnen Störungsbilder sowie dem störungsspezifischen Austausch der Patient*innen untereinander.

In dieser Gruppe werden anhand von Rollenspielen soziale Fertigkeiten neu oder wieder erlernt mit dem Ziel der Ich-Stärkung. Schwerpunktthemen sind hier:

  • Nein sagen,
  • Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse angemessen äußern,
  • Kontakte knüpfen und befriedigend gestalten,
  • Vermeidungsverhalten abbauen.

Die Visite ist ein wöchentlich wiederkehrender Termin, bei dem die Patient*innen gemeinsam mit den Therapeut*innen und ggf. den Bezugspflegekräften die gesetzten Therapieziele überprüfen. Hier können auch medikamentöse Veränderungen besprochen werden oder der Therapieplan verändert werden.

In der Vollversammlung sind die Patient*innen aufgefordert, sich in unsere Klinikgemeinschaft aktiv mit einzubringen. In diesem Rahmen werden mehrere kleine Dienste wie zum Beispiel Getränkedienst oder Küchendienst vergeben. Außerdem dient diese Versammlung auch dazu, Kritik und Anregung einzubringen und organisatorische Angelegenheiten des Klinikalltags zu besprechen.

Kontakt + Ansprechpersonen

Bitte wenden Sie sich bzgl. Aufnahme und Erstkontakt an das

Zentrum für Psychische Gesundheit Schwäbisch Hall
Ringstraße 1
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791 20214–300
Telefax 0791 20214–390


Leitung der Tagesklinik:
Oberarzt Dr. med. Ingo Hess
Pflegerische Stationsleitung: Agnes Karschnick