Blick auf den Eingangsbereich des A-Baus im Klinikum am Weissenhof. Ein Informationspunkt steht vor einem Vorbau aus Holz.

Bundesdirektorenkonferenz (BDK) im Klinikum am Weissenhof

Verband der leitenden Ärztinnen und Ärzte der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie trifft sich zur Frühjahrstagung in Weinsberg

Unter dem MottoQuo vadis Psychiatrie? Implikationen aus der Krankenhausreform“ 
treffen sich vom 18.04. bis 19.04.2024 die leitenden Ärzt*innen deutschen Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum am Weissenhof. Unter dem Vorsitz von Dr. med. Sylvia Claus tauschen sich die Mediziner*innen und weitere Verantwortliche in Führungspositionen der psychiatrischen Kliniken zum derzeitigen Stand und wegweisenden Aspekten der Reformpläne aus.

Für das wissenschaftliche Programm am 18.04.2024 konnten namhafte Referenten gewonnen werden, um die Krankenhausreform aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Prof. Dr. Tom Bschor, Leiter und Koordinator der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung referiert über den aktuellen Stand und den Ausblick der Krankenhausreform und deren Auswirkungen in der Psychiatrie.

Dr. Stephan Schieting, Ärztlicher Direktor des ZfP Emmendingen, stellt in seinem Programmbeitrag die Transformation der psychosozialen Versorgung aus Sicht eines Fachkrankenhauses in den Mittelpunkt.

Der Schweizer Ansatz zur Krankenhausplanung ist Thema des Vortrags von Prof. Dr. Alexander Geissler vom Lehrstuhl für Management im Gesundheitsweisen der Universität St. Gallen. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg gibt einen Einblick in die Vision der AOK Baden-Württemberg für psychiatrische Modelle und nimmt sich dem Thema Krankenhausreform aus kassenärztlicher Sicht an.

An die Vorträge schließt sich eine Diskussion der Referierenden mit dem Vorstand der BDK und Frau Dr. Marianne Klein, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Klinikärzte Kinder- und Jugendpsychiatrie, unter der Moderation von Herrn PD Dr. Heinz Grunze, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie Gemeindenahe Versorgung im Klinikum am Weissenhof, an. 

„Wir freuen uns, die Frühjahrstagung bei uns im Klinikum am Weissenhof in Weinsberg ausrichten zu dürfen“, so Anett Rose-Losert, Geschäftsführerin im Klinikum am Weissenhof. Durch die hohe Brisanz des Themas und den zukunftsweisenden Aspekt der Krankenhausreform für uns psychiatrische Kliniken, freuen wir uns auf den großen Zuspruch bei den Anmeldezahlen“.  

Dr. med. Matthias Michel, Ärztlicher Direktor des Klinikums am Weissenhof, freut sich neben den fachlichen Gesprächen mit den Kolleg*innen über das hochkarätige Vortragsprogramm und neue Impulse zur weiteren Entwicklung von psychiatrischen und psychotherapeutischen Fachkliniken in Deutschland. „Für uns alle gilt, dass wir neben einer soliden Finanzierung unserer Krankenhäuser eine bestmögliche Behandlungsqualität für unsere Patient*innen anbieten wollen. Wohin hier der Weg unter den Bedingungen der Reform gehen wird, möchten und müssen wir alle gemeinsam mitgestalten“, so Michel weiter.

„Die Bundesdirektorenkonferenz bietet uns hier die Möglichkeit der Vernetzung und des gemeinsamen Austausches. Vor allem die Besonderheiten der psychiatrischen Kliniken und deren Bedürfnisse dürfen bei der Krankenhausreform nicht außer Acht gelassen werden“.

Mit dem internen Mitgliederforum am zweiten Tagungstag wird die Bundesdirektorenkonferenz am 19.04.204 zum frühen Nachmittag beendet. Ein weiteres Treffen des Gremiums findet alljährlich im Herbst statt.

Hintergrundinformationen zur Krankenhausreform 

Bund und Länder haben sich am 10. Juli 2023 auf die Eckpunkte für die Krankenhausreform geeinigt. Mit der Krankenhausreform werden drei zentrale Ziele verfolgt: die Entökonomisierung, die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie die Entbürokratisierung des Systems. Darüber hinaus ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit ein zentrales Anliegen der Krankenhausreform. Das derzeitige System der Fallpauschalen setzt die Krankenhäuser starken ökonomischen Zwängen aus. Viele Krankenhäuser wären von der Schließung bedroht, wenn sich nichts ändert. Stattdessen erhalten notwendige Kliniken durch die Reform Vorhaltepauschalen. Das heißt sie bekommen eine Art Existenzgarantie, selbst wenn sie vergleichsweise wenige Behandlungen anbieten. Somit bestimmt die Qualität und nicht mehr die Quantität die Versorgung.

Die Diskussionen um die Krankenhausreform stellen meist die somatischen Kliniken in den Mittelpunkt. Dabei wird die psychiatrische Versorgung in unseren Krankenhäusern immer wichtiger und darf nicht vergessen werden. Wie wichtig die Psychiatrie und Psychosomatik ist, ist nicht zuletzt während und nach der Corona-Pandemie mit ihren psychischen Folgen deutlich geworden. Die Psychiatrien leiden ebenso wie die anderen Bereiche der stationären Versorgung unter mangelhafter Finanzierung, Personalmangel, Überbürokratisierung, fehlender Digitalisierung und vielem mehr.

Weitere Informationen unter: Krankenhausreform bundesgesundheitsministerium.de