Blick auf den Eingangsbereich des A-Baus im Klinikum am Weissenhof. Ein Informationspunkt steht vor einem Vorbau aus Holz.

Guter Start der Psychosomatik am Gesundbrunnen - Erste Bilanz nach 100 Tagen

Seit März 2017 hat die Psychosomatik des Klinikum am Weissenhof einen zweiten Standort: im Klinikum am Gesundbrunnen. Die Verantwortlichen beider Einrichtungen blicken auf erfolgreiche 100 Tage und einen guten Start zurück. „Die ganzheitliche Versorgung ist für uns schon lange ein Anliegen. Der Einzug der Station war deshalb ein folgerichtiger Schritt“, sagt Dr. Thomas Jendges, Geschäftsführer der SLK-Kliniken. Heute könne man sagen, dass die Zusammenarbeit bereits sehr gut funktioniere, freut sich Jendges.

Ärztlicher Leiter der Psychosomatik ist Dr. Thomas Müller-Tasch. Gemeinsam mit seinem Team betreut er die Patienten stationär. „Das neue Angebot wird sowohl von den Medizinern der Klinik, als auch von den Einweisern sehr gut angenommen“, sagt Müller-Tasch. Man steuere bereits einer Vollbelegung der Station entgegen. Der prognostizierte Bedarf an den neugeschaffenen Therapieplätzen sei auf jeden Fall da. Gerade die Kombination mit den Untersuchungsmöglichkeiten des Gesundbrunnens bringt den Patienten Vorteile und damit eine Verbesserung der Therapie. In der Psychosomatik stehen folgende Behandlungsbereiche im Vordergrund: Aufnahmen zur Krisenintervention, funktionelle Störungen, Motivations- /Indikationsklärung für weiterführende psychosomatisch-psychotherapeutische Komplexbehandlung sowie die integrierte psychosomatisch-psychotherapeutische Komplexbehandlung. Den Patienten steht hierfür ein multiprofessionelles Team mit Ärzten, Psychologen, Pflegetherapeuten, einer Sozialarbeiterin sowie Fachtherapeuten (Kunst-, Musik-, Bewegungstherapie) zur Verfügung. „Im Gegensatz zum Krankenhaus sind die Aufenthaltszeiten in der Psychosomatik deutlich länger. Sie liegen meist bei dreißig bis vierzig Tagen“, erklärt Anett Rose-Losert, die Geschäftsführerin des ZfP in Weinsberg. Dies in einen Klinikalltag zu integrieren und auch Vorbehalten zu begegnen, sei eine Herausforderung, die in den ersten Wochen sehr gut gelungen sei. Dem pflichtet Prof. Marcus Hennersdorf bei. Der ärztliche Direktor des Klinikums am Gesundbrunnen ist als Klinikdirektor der Inneren Medizin auch einer der engen Partner der Psychosomatik. „Psychische Erkrankungen führen oft zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen, gerade des Herzkreislaufsystems“, erläutert der Mediziner. Natürlich sei dies auch anders herum: Vor allem Patienten mit schweren Erkrankungen geraten nach einer Diagnose oft in psychische Konflikte. Angst, Unsicherheit in Bezug auf die Krankheit, die Arbeitsplatzsituation oder das familiäre Umfeld sind die Folge. „Patienten kommen so oft in eine Abwärtsspirale“ betont Müller-Tasch und genau hier setze man an. Die Verbindung von körperlichen und psychischen Erkrankungen und Ursachen sind so fließend, dass eine gemeinsame Behandlung in vielen Fällen dringend angezeigt ist. Diese Zusammenhänge lassen sich ganz gut in der Biofeedback-Methode aufzeigen und für Patienten und Angehörige verständlich machen. Im Rahmen des Konsiliardienstes könnten zeitnahe und bedarfsgerechte Untersuchungen durch das fachärztliche Team direkt im Klinikum erfolgen. Dies bietet die Möglichkeit zur Diagnostik und Beratung, sowie gegebenenfalls die direkten Übernahme des Patienten in bzw. von der Psychosomatik. In Abhängigkeit von den Notwendigkeiten und der Verteilung der Patienten auf bestimmte diagnostische Gruppen soll das momentane Behandlungsangebot durch die weitere Entwicklung von Therapieschwerpunkten differenziert werden, zum Beispiel durch spezifische Konzepte für Schmerzpatienten und den Ausbau des Therapieschwerpunktes Bio- und Neuro-Feedback. Ebenso werden zukünftig interdisziplinär gestaltete Fort- und Weiterbildungen sowohl innerhalb des Gesundbrunnens, wie auch nach außen angeboten.