Blick auf den Eingangsbereich des A-Baus im Klinikum am Weissenhof. Ein Informationspunkt steht vor einem Vorbau aus Holz.

Sanierte Stationen 13/14 der Klinik für Suchttherapie nehmen Betrieb auf

Zum 20. September 2017 nehmen die Stationen 13/14 in den neu sanierten und großzügig erweiterten Räumlichkeiten ihren Betrieb auf.

Die Station S13 ist eine offen geführte Station für alkohol-, medikamenten- und drogenabhängige Frauen und Männer mit Doppeldiagnosen. Zusätzlich zur im Vordergrund stehenden Suchterkrankung besteht somit mindestens eine weitere psychiatrische Störung. Dabei kann es sich sowohl um eine substanzassoziierte Störung als auch um eine komorbide Störung handeln. Typische psychiatrische Krankheitsbilder sind in diesem Zusammenhang substanzinduzierte Psychosen (Drogenpsychosen, Alkoholpsychosen) oder endogene Psychosen (Schizophrenien, schizoaffektive Störungen), affektive Störungen (Depressionen, bipolare affektive Störungen), Persönlichkeitsstörungen (z. B. Borderline-Störungen), im weiteren Sinne auch affektive oder kognitive Folgeschädigungen oder Änderungen der Persönlichkeit durch den Suchtmittelkonsum, so dass die sogenannten CMA-Patienten (Chronisch mehrfach abhängige Patienten) weiterhin in unserer Suchtklinik ein geeignetes Behandlungsangebot bekommen können. Es stehen 24 (bis auf 28 erweiterbare) vollstationäre Behandlungsplätze zur Verfügung. Die offen geführte Entzugs- und Motivationsstation S14 bietet eine qualifizierte Entzugsbehandlung von legalen Substanzen (Alkohol, Medikamente) für Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr an. Neben dem körperlichen und psychischen Entzug wird es den Patienten ermöglicht, sich im Rahmen eines umfassenden Therapieangebotes mit ihrer Suchterkrankung auseinanderzusetzen und Entscheidungen zu treffen, welche weiterführenden Behandlungsmaßnahmen für sie notwendig sind. Es stehen 23 Behandlungsplätze zur Verfügung. Für die Patientinnen und Patienten stehen suchtspezifische Angebote, psychiatrische Angebote sowie Angebote, die für beide Störungsbilder geeignet sind, zur Verfügung. Die Zuweisung zu den jeweiligen Therapien wird individuell und störungsbildangepasst mit dem Patienten besprochen und festgelegt. Das zugrundeliegende Behandlungsprinzip ist die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Therapeuten und Patienten, unter Berücksichtigung der Patientenwünsche mit dem Ziel, den Patienten von den notwendigen Behandlungsschritten und -maßnahmen durch das motivationale Vorgehen zu überzeugen, um ein besseres Krankheitsverständnis beim Patienten zu erlangen und ihm somit bessere Bewältigungsstrategien und Kompetenzen im Umgang mit der eigenen Erkrankung zu vermitteln. Die Behandlungsangebote der Station 13/14 sind im Einzelnen: Therapeutische Gruppen (z. B. Psychoedukation, Achtsamkeitstraining, Anti-Rückfallgruppe), weitere Therapien im Einzel- oder Gruppensetting, wie z. B. lösungsorientierte Einzelgespräche mit den ärztlich-psychologischen und pflegerischen Bezugstherapeuten oder Angehörigenarbeit. Ergänzende Therapieangebote sind u. a. die Suchtakupunktur nach NADA/ YASE und die Aromapflege. Als begleitende Fachtherapien werden Ergotherapie, Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie und Arbeitstherapie (Park/ Gärtnerei/Metall/Holz) angeboten. Die Patienten sind in Ein- und Zweibettzimmern des Erweiterungsneubaus der Station 13/14 untergebracht. Bäder und Toiletten befinden sich in den Zimmern. Therapie- und Gruppenräume sowie Büros der Mitarbeiter befinden sich in sanierten Altbau des Gebäudes, das ursprünglich aus dem Jahr 1903 stammt. Durch die Investitionen weisen die Patientenzimmer nun einen allgemein gültigen Standard aus. In die großzügigen und hellen Räumlichkeiten wurde zudem ein innovatives künstlerisches Konzept integriert. Für die Betreuung der Patienten ist ein multiprofessionelles Team, bestehend aus Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften zuständig. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten fanden im Zeitraum von Mitte 2015 bis August 2017 statt. Die Baukosten lagen bei 9,7 Mio. Euro, für die Einrichtung und Ausstattung der Räumlichkeiten wurden ca. 0,7 Mio. Euro aufgewandt.